Form follows Function

Form-Follows-Function-Sofa-01

Form follows function – Sofa von Daan Mulder
Quelle: Studio 5555

Ich verwende diesen Begriff häufig, ohne bis vor kurzen zu wissen woher er eigentlich kommt.

In einem Blog habe ich letztens diesen Begriff im Zusammenhang mit Typographie gelesenen.

Dies hat mich motiviert, sich das anzusehen was hinter diesem Begriff steht.

Laut Wikipedia(Die) Form folgt (aus der) Funktion) ist ein Gestaltungsleitsatz aus Design, insbesondere Produktdesign und Architektur. Die Form, die Gestaltung von Dingen soll sich dabei aus ihrer Funktion, ihrem Nutzungszweck ableiten. Umgekehrt kann man danach aus der Form auch eine Funktion ableiten.

Zum aller ersten Mal wurde der Begriff in der Architektur von Louis Sullivan verwendet. Von ihm stammt auch der Satz:

„So wie Du bist, so sind auch Deine Gebäude.“

Bekannt wurde in Deutschland dieser Grundsatz zur Zeit des Bauhaus-Stils, hier insbesondere in der Interpretation:  „Verzicht auf jegliches Ornament“.

Hier enden nun alle Informationen in der Wikipedia. Sehr wenig für einen Satz den ich für mich sehr wichtig finde.

Viel mehr zu diesem Thema habe ich dann in dann in einem Artikel auf www.designtagebuch.de gefunden (Linkpdf).

Hier die Kernaussagen:

Form Follows Function heißt nicht:
… Ornamentik ist böse
… es gibt nur eine Form für eine Funktion
… erst kommt die Funktion und dann das Design

sondern:
… auch Ornamentik kann eine Funktion unterstützen
… Form und Funktion verschmelzen zu einer Einheit
… eine maßgeschneiderte Form unterstützt in idealer Weise die zugrundeliegende Funktion

Meine Meinung hierzu:

Architektur:

Viele Gebäuden, bei denen sich die Funktion in der Form wieder spiegelt, empfinde ich als sehr angenehm und stimmig. Ohne viel nachzudenken, hat man bei diesen Gebäuden das Gefühl, das alles passt.

Viel auffälliger sind aber die Gebäude, bei denen dieser Grundsatz nicht beachtet wurde. Hier hat man oft ein sehr unwohles Gefühl.

Software und Web-Design:

Eine Einstellung, die der führende Experte in Sachen Web-Usability Jakob Nielsen vertritt ist „Simplicity“, die Einfachheit der Dinge, er leitet dies aus FFF ab.

Ungewollt haben wir diesen Ansatz auch in unserem System für die Gebäudedokumentation „Glashausvier“ umgesetzt.
Durch die freie Form jeder Seite können die wichtigen Informationen zu jedem Bauteil eines Gebäudes passend zu seiner Funktion dokumentiert werden.

Die unübersichtlichen Formularseiten der großen CAFM-System lenken von den wichtigen Informationen ab, diese System sind weit entfernt von jeder „Simplicity“.

Ob alleinig dieser Ansatz der Grund ist, warum Glashausvier uns das Leben bei der Objektbetreuung so sehr erleichtert, haben wir noch nicht endgültig geklärt, aber die „Einfachheit“ ist sicherlich der Grund warum das Arbeiten mit diesem System so viel Spaß macht.